Einst waren Altäre Opfertische, die eine wichtiger Bestandteil der Religionsausübung waren. Heute sind sie nurmehr Plätze, an denen der Priester oder Pfarrer während der Predigt steht.
Altäre in der Kirche: Ein Blick in die Geschichte
Der Ursprung heutiger Altäre liegt vermutlich in einer unregelmäßigen Steinplatte, die als Plattenalter bezeichnet wurde. Sie lag auf dem Boden oder war in diesen eingelassen. Schon bald wurden die Platten höher gelagert, die ersten Bankaltäre entstanden. Sie verfügten über Löcher in der Platte, die als Opferlöcher bezeichnet wurden. Sie waren notwendig, damit das Blut und andere Flüssigkeiten der Opfer abfließen konnten.
Im Laufe der Jahrhunderte wurden Altäre immer kleiner, sodass heutige Modelle mit den früheren Versionen zumindest größentechnisch nicht mehr vergleichbar sind.
Je nach Religion gibt es auch Feuer- und Brandaltäre bzw. im Judentum der Antike sogenannte Räucheraltäre. Das Christentum hingegen bezeichnet den Altar als „Tisch des Herrn“ (mensa domini), auf dem Wein und Brot als Gaben gereicht werden.
Erste feste Altäre gab es bereits im vierten und fünften Jahrhundert, wobei die heute noch bekannte Tischform lange Zeit erhalten blieb. Nach und nach veränderten sich die Altäre, bis sie im sieben und achten Jahrhundert zum Kubus wurden. Diese Form ist auch heute noch bekannt.
Altäre und ihre Symbolik
In der christlichen Kirche wurde das letzte Mahl an einem Altar eingenommen. Hier wurde und wird bis heute dem Tod Jesus Christus gedacht, auch seiner späteren Auferstehung wird am Altar erinnert.
Früher wurden solche Altäre häufig dort errichtet, wo Märtyrer ihren Tod fanden. Auffällig ist, dass solche Altäre nicht nur im Christentum genutzt werden, sondern auch in vielen anderen Religionen.
Auf dem Altar liegt während des Gottesdienstes die Bibel, dahinter stehen die Amtsträger der Kirche. Die Predigt wird von hier aus abgehalten. Außerdem stehen in dieser Zeit die Abendmahlskelche auf dem Altar, sie sind meist mit Gestecken oder Blumen versehen.
Diese unterschiedlichen Altäre gibt es
Der Tischalter ist eine Altarart, bei der eine Platte auf vier Stützen gelegt wird. Namensgeber für diese Variante ist ein Tisch, denn die Ähnlichkeit ist unbestritten vorhanden. Ähnliches gilt beim Kastenaltar, der als Hohlkörper gestaltet ist und mindestens eine Öffnung zum inneren Hohlraum aufweist.
Der Blockaltar hingegen ist zu allen Seiten geschlossen, die Mensa kragt aus. Diese drei Altararten sind seit der Anfangszeit der Altäre bekannt und wurden bis zum Mittelalter in der Form verwendet.
In der Renaissance ist der Sarkophagaltar entstanden, der auf ein Reliquiengrab hindeutet und der wichtigste Altartyp des Barocks ist.
Zuletzt sei der Altarbaldachin (Ziborium) genannt, der einen Schutz für den Altar darstellt und gleichzeitig als Schmuck verwendet wird.
Eine Klasse für sich sind und waren mobile Altäre, die eher klein waren und auf Reisen mitgeführt werden konnten. Der reisende Klerus nutzte sie sehr häufig bei täglichen Messfeiern unterwegs. Diese mobilen Varianten waren deutlich weniger reich verziert als stationäre Altäre, die im Laufe der Jahrhunderte einen immer größeren Schmuckcharakter einnahmen.